Gerne informiere ich Euch hier auch noch aus der letzten SKBQ Sitzung vom 22.1.2021. Das Vorticket betreffend der Revision der beruflichen Grundbildungen der Maurer und der Baupraktiker wurde beim SBFi eingegeben. Hierbei haben sich die die Kantonsvertreter (SBBK) und das Bundesamt wie folgt geäussert.
4.1 Stellungnahme SBBK
4.1.1 Zusammenfassung
Im Rahmen der 5-Jahres-Überprüfung von 2016 hat die Geschäftsstelle der Kommission Berufsentwicklung (KBE) eine Kantonsumfrage durchgeführt. Diese wurde von der SBBK für die aktuelle Überprüfung eingereicht, da die Berufe in der Zwischenzeit nicht revidiert wurden und die dazugehörige Stellungnahme deshalb noch Gültigkeit hat (Bestätigung durch Markus Muri, Mail 26.August 2020).
In der Stellungnahme werden folgende Punkte und Empfehlungen zusammengefasst festgehalten:
- Die Abstimmung und Positionierung der Ausbildungen Baupraktiker/in EBA und Maurer/in EFZ soll überprüft werden, um die Durchlässigkeit zu fördern.
- Die 48 (Baupraktiker/in EBA) und 72 (Maurer/in EFZ) ÜK-Tage sollen hinsichtlich einer Straffung überprüft werden. In einem allfälligen Revisionsprozess soll überprüft werden, ob gewisse Inhalte in die praktische Ausbildung verschoben werden könnten.
- Das Qualifikationsverfahren in beiden Berufen soll vereinfacht werden (keine mündliche Berufskundeprüfung, Integration Fachzeichnen in die Berufskenntnisse, Reduzierung Prüfungsdauer und Dauer VPA).
- Eine konsequente Handlungskompetenzorientierung soll umgesetzt werden und die SBFI-Leittexte für die Bildungsverordnungen und Bildungspläne sollen übernommen werden.
- Erklärungsbedarf betreffend der hohen Lehrvertragsauflösungen (Lehrabbrüche) in einigen Kantonen: n Entwicklung der Zahlen und Massnahmen durch die OdA
4.2 Stellungnahme SBFI
4.2.1 Zusammenfassung
Das SBFI hält in seiner Stellungnahme im Rahmen der 5-Jahres-Überprüfung vom 28.10.2020 folgende Punkte fest, die bei einer Totalrevision der Berufsbilder Maurerin/Maurer EFZ sowie Baupraktikerin/Baupraktiker EBA zu beachten sind:
- Bei der Ausgestaltung der künftigen Handlungskompetenzen muss die Arbeitsmarktauglichkeit der Fachleute im Vordergrund stehen, wobei der technologische Wandel berücksichtigt werden muss.
- Es sind die Leittexte des SBFI für die Bildungsverordnung und den Bildungsplan zu verwenden.
- Begleitende Massnahmen der Arbeitssicherheit und des Gesundheitsschutzes (Anhang 2 der Jugendarbeitsschutzverordnung) müssen durch die Trägerschaft überprüft und allenfalls angepasst werden.
- Es ist sicherzustellen, dass im Tätigkeitsbereich, der revidiert werden soll, der Schutz und die nachhaltige Nutzung der natürlichen Ressourcen berücksichtigt und konkrete Handlungsanweisungen vermittelt werden.
Diskussion des SKBQ:
Vor der Abstimmung zur Verabschiedung des Überprüfungsberichts durch die SKBQ werden die Rückmeldungen und Voten der Mitglieder aufgenommen:
Markus Muri (SBBK) spricht sich für eine weiterhin attraktive Grundbildung aus, die wie bisher von einer gut organisierten OdA getragen werden soll. Er bemerkt, dass die Anzahl der ÜK Tage im Vergleich zu anderen Branchen relativ hoch sei. Der Durchschnitt liege bei ca. 16-20 Tagen.
Lionel Arlettaz (SBBK) fügt an, dass sich durch eine hohe Anzahl ÜK-Tagen die Betriebe weniger in der Ausbildung ihrer Lernenden engagieren würden. Der Betrieb sei jedoch der zentrale Lernort, um sich die wichtigen berufsspezifischen Kenntnisse anzueignen.
Daniel Obrist (MFLV/AMPM/AMFP) bemerkt, dass es nicht sinnvoll sei eine Erweiterung der geforderten Handlungskompetenzen anzustreben (wie in den verabschiedeten Kompetenzprofilen festgehalten) und gleichzeitig eine Kürzung bei den Lernorten und eine Straffung des Qualifikationsverfahrens zu verlangen.
Fazit:
Der Überprüfungsbericht und der Antrag zur Totalrevision der beruflichen Grundbildung wird einstimmig zu Handen der Trägerschaft verabschiedet. Der Überprüfungsbericht wird im nächsten Schritt von der zuständigen Projektleiterin des SBV den verschiedenen Trägern zur Unterschrift übermittelt.
Wir Ihr aus der ersten Sitzung der SKBQ erkennen könnt, wird ein grosses Stück Arbeit vor uns sein und unser Engagement zu Gunsten der Ausbildung der Lernenden im Bauhauptwerbe wird gefragt sein. Ich bin mir sicher, dass unser Engagement und unser Herzblut den Lernenden und der Bauwirtschaft zu Gute kommen werden wird. Ich danke also Euch allen für Euer Engagement. Vergesst aber bitte in dieser speziellen Situation nicht, dass Ihr und Eure Liebsten gesund bleibt. Die hat nicht nur mit eine allfälligen Corona Infektion zu tun. Auch die andauernde Situation mit Lockdown, Einschränkungen, reduzierten sozialen Kontakten und teilweise Fernunterricht macht allen langsam, aber sicher zu schaffen.